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Mond

Aus MiniKlexikon - das Kinderlexikon für Leseanfänger
Ein Foto des Mondes, von der Erde aus aufgenommen. Die dunklen Flecken heißen Mare.

Ein Mond ist ein natürlicher Satellit. Ein solcher Begleiter kreist um einen Planeten. Wenn man vom Mond spricht, meint man normalerweise den Mond der Erde. Weil auch andere Planeten einen Mond haben können, nennt man ihn manchmal auch Erdmond.

Von der Erde aus kann man in der Nacht den Mond gut sehen, weil er ziemlich groß ist und auch nahe der Erde. Er dreht sich einmal im Monat um die Erde. Weil er dabei in den Schatten der Sonne gerät, spricht man vom abnehmenden und vom zunehmenden Mond. Bei Neumond ist er ganz dunkel, bei Vollmond ist er durch die Sonne hell erleuchtet.

Die meisten der acht Planeten in unserem Sonnensystem haben auch Monde. Der größte heißt Ganymed und kreist um den Jupiter, der übrigens am meisten Monde hat. Der Mond der Erde ist allerdings besonders, weil er im Vergleich zu seinem Planeten ziemlich groß ist.

Wie ist der Mond der Erde entstanden?

So könnte es ausgesehen haben, als Theia auf die Erde gestoßen ist.

Die Erde ist über vier Milliarden Jahre alt. Wissenschaftler vermuten, dass die junge Erde von einem Körper aus dem Weltraum getroffen wurde. Diesem Körper hat man den Namen Theia gegeben, er war wohl so groß wie der Mars. Nach dem Zusammenstoß wurde ein Teil der jungen Erde ins Weltraum geschleudert und blieb um die Erde kreisen. Daraus bildete sich der Mond. Der Rest der Erde und Theia vermischten sich zu unserer heutigen Erde.

Andere Wissenschaftler glauben, dass der Mond ein fremder Himmelskörper ist, den die Erde eingefangen hat: Als er an der Erde vorbeiflog, blieb er in ihrer Schwerkraft hängen. Aber man weiß heute, dass Erde und Mond fast aus der gleichen Art Gestein bestehen. Auch andere Dinge kann man am besten erklären, wenn man von einem Zusammenstoß ausgeht.

Was merkt man auf der Erde vom Mond?

Der zunehmende Mond, mit einer dünnen hellen Mondsichel. Man kann auch vom dunklen Teil des Mondes viel erkennen, weil der Fotograf seinen Apparat sehr lichtempfindlich eingestellt hat.

Von der Erde aus ist der Mond sehr gut zu sehen: Am besten natürlich in der Nacht, wenn er von der Sonne angestrahlt wird, oft aber auch am Morgen oder Abend. Sonst ist am Tag das Licht der Sonne viel zu hell, um daneben den Mond zu sehen. An sich ist der Mond dunkel, er strahlt kein eigenes Licht aus.

Der Mond sorgt für die Gezeiten, für Ebbe und Flut. Die Erde dreht sich einmal am Tag um sich selbst. Dort, wo gerade der Mond ist, zieht er das Wasser auf der Erde leicht an, und das gleiche passiert auf der anderen Seite der Erde. So entstehen zwei „Wellenberge“ auf den Ozeanen.

Lange Zeit haben Menschen geglaubt, dass der Mond noch anderes auf der Erde bewirkt: Bei Vollmond würden mehr Kinder geboren werden, oder bei Neumond müsse man bestimmte Pflanzen ernten, sodass sie Zauberkraft haben. Davon ist nichts wahr. Allerdings kann die Nacht bei Vollmond schon ziemlich hell sein. Manche Tiere jagen dann gerne.

Was ist das Besondere am Erdmond?

Wie groß sind Erde und Mond? Das Bild zeigt beide im selben Maßstab. Auch die Entfernung stimmt dazu.

Unser Erdmond ist für einen Mond ziemlich groß: Die Erde ist nur etwa viermal größer. Außerdem sind Erde und Mond nahe beieinander, verglichen mit allen anderen Himmelskörpern. Manchmal sagt man, sie seien gar nicht Planet und Mond, sondern zwei Planeten, ein „Doppelplanet“.

Angenommen, man hat ein Karussel. In der Mitte ist eine Drehachse, die fest im Boden steht. Das Karussel hat zwei Arme einander gegenüber, und am Ende der Arme sind Gondeln. Wenn man das mit Doppelplaneten vergleicht, dann sind die Gondeln Planeten. In der Mitte wäre der gemeinsame Schwerpunkt, um den sie sich drehen.

Bei Doppelplaneten müsste dieser gemeinsame Schwerpunkt irgendwo zwischen den beiden Planeten liegen. Im Falle von Erde und Mond ist das aber nicht so: Der gemeinsame Schwerpunkt liegt knapp unter der Erdoberfläche. Darum sagt man, dass der Mond sich um die Erde dreht, aber nicht umgekehrt. Wegen des Mondes „eiert“ die Erde nur ein wenig um sich selbst.

Wie sieht es auf dem Mond aus?

Blick aus einem Raumschiff: Der Mond hat viele Kratzer und Löcher. Im Hintergrund sieht man einen Teil der Erde.

Der Mond ist eine Wüste aus Gestein. Er wird von einer Art Staub bedeckt, den man Rigolit nennt. Überall sind Krater, die wie ein Ring von Gebirgen aussehen. Dort sind Meteore eingeschlagen, Himmelskörper aus Gestein aus dem Weltraum. Die größten Krater kann man von der Erde mit bloßen Augen sehen, vor allem Kopernicus im Westen und Tycho im Süden.

Auch schon von der Erde auffällig sind die „Meere“, große dunkle Flecken. Nach dem lateinischen Ausdruck nennt man sie Mare. Als der Mond noch viel jünger war, so vermutet man, sind hier große Meteore aufgeschlagen. Die Oberfläche des Mondes war damals noch flüssiges Gestein, das für diese dunklen Flecken gesorgt hat.

Die Erde hat eine Atmosphäre, also eine Hülle aus Gas. Sie sorgt unter anderem dafür, dass die meisten Meteore verglühen. Dem Mond fehlt dies. Er hat nur etwas Gas vom Sonnenwind eingefangen, und ein wenig Gas kommt aus dem Mond selbst. Da er keine Atmosphäre hat, kann man auf ihm nicht atmen. Meteore schlagen einfach auf den Mond auf.

Wenn die Sonne auf den Mond scheint, ist es dort etwa 130 Grad Celsius heiß. Bei Nacht hingegen wird es bis zu etwa 160 Grad Celsius kalt. So kalt und heiß wird es auf der Erde nie. Schon allein deshalb gibt es auf dem Mond kein flüssiges Wasser. Darum kann auf dem Mond kein Leben entstehen.

Wann waren Menschen zum ersten Mal dort?

Der Astronaut Edwin Aldrin auf dem Mond, mit einem Bein des Landeraumschiffes Adler.

Zuerst mussten die Menschen viel über den Weltraum lernen, zum Beispiel, wie ein Raumschiff gebaut sein muss, damit man darin überleben kann. 1969 waren die USA so weit, dass sie sich getraut haben, drei Männer zum Mond zu schicken. Der Flug hieß „Apollo 11“.

Eine Rakete hat das Raumschiff mit den Astronauten, den Sternenfahrern, in den Weltraum gebracht. Von dort aus flog es zum Mond, das hat drei Tage gedauert. Das Raumschiff kreiste um den Mond. Ein Astronaut blieb dort, und die beiden anderen flogen nach unten auf den Mond. Dafür hatten sie ein zweites, ganz kleines Raumschiff.

Neil Armstrong hieß der Astronaut, der als erster den Mond betreten hat. Dabei sagte er: „Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit.“ Er und Edwin Aldrin waren knapp einen Tag auf dem Mond und sammelten auch einige Mondsteine auf. Dann flogen sie wieder nach oben, und die drei Astronauten kehrten zur Erde zurück.

Danach waren amerikanische Astronauten noch mehrmals auf dem Mond, bis 1972. Außerdem haben verschiedene Staaten Raumsonden zum Mond geschickt, also Maschinen, die Informationen gesammelt und zur Erde gefunkt haben. Es gab und gibt auch Satelliten um den Mond, künstliche Begleiter, die den Mond genau fotografiert und untersucht haben.

Gibt es noch andere Monde?

Der größte Mond in unserem Sonnensystem heißt Ganymed, der den Jupiter umkreist

Auch andere Planeten haben Monde. Ohne Teleskop kann man sie aber nicht sehen. Als sie erfunden waren, hat 1610 Galileo Galilei erstmals welche entdeckt: die vier größten Monde des Planeten Jupiter. Heute gibt es viel bessere Teleskope und auch Raumsonden. Man weiß nun, dass der Jupiter über 60 Planeten hat. Sie sind aber viel kleiner als dieser Riesenplanet.

Von den acht Planeten in unserem Sonnensystem haben nur der Merkur und die Venus keinen Mond. Drei der Jupiter-Monde sind größer als unser Erdmond, und einer des Saturn. Man vermutet, dass die meisten Monde aus dem gleichen Stoff sind, aus dem auch ihre Planeten sind. Nur bei den beiden Monden des Mars glaubt man, dass der Planet sie eingefangen hat.