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Seuche: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Great plague of london-1665.jpg|mini|Seuchen forderten vor allem früher viele [[Tod]]esopfer. Dieses Bild stammt von der „Großen [[Pest]]“ in London im [[Zeitrechnung|Jahr]] 1665.]]
[[File:Great plague of london-1665.jpg|mini|Hier gibt es tote [[Mensch]]en.
Von einer Seuche sprach man früher, wenn viele [[Mensch]]en oder [[Tier]]e zur selben [[Zeit]] [[Krankheit|krank]] wurden. Meistens starben auch viele daran. Die Menschen konnten sich solche Krankheits-Wellen nicht erklären. Vor allem im [[Mittelalter]] aber auch noch lange in der [[Neuzeit]] dachten die meisten Menschen in [[Europa]], die Seuche sei eine Strafe [[Dreifaltigkeit|Gottes]], weil sie gesündigt, also Gott nicht gehorcht hatten.
<br/>Sie sind an einer Seuche gestorben.]]


Die Menschen wussten damals nicht, wie sich Seuchen verbreiteten und was sie dagegen tun konnten. Das ursprüngliche [[Wort]] „Seuche“ bedeutete schwach, krank oder „siech“. Daher kommt der Ausdruck „Siechtum“ oder das Siechenhaus, in das man schwer erkrankte Menschen brachte. Die Siechen mussten die anderen Menschen mit einem Geräusch warnen, wenn sie zum Betteln in ein [[Dorf]] gingen. Man hatte also bereits den Verdacht, dass sich diese [[Krankheit]]en von Mensch zu Mensch weitergeben lassen.
Bei einer Seuche sterben viele [[Mensch]]en oder [[Tier]]e zur selben [[Zeit]].
<br/>Sie haben alle dieselbe Krankheit.
<br/>Von Seuchen sprach man früher.
<br/>Die Menschen meinten, [[Gott]] wolle sie strafen.  


Genaueres darüber weiß man erst seit etwa 150 [[Jahr]]en. Damals fand der [[Wissenschaft]]ler Robert Koch heraus, wie sich diese Krankheiten übertragen. Seither spricht man auch nicht mehr einfach von Seuchen. Bei den Menschen braucht man den Ausdruck „Epidemie“. Das kommt aus dem [[Griechische Sprache|Griechischen]] und bedeutet etwas, das „auf dem Volk liegt“. Damit sind die Menschen gemeint. Bei den Tieren spricht man von Epizootie. Darin steckt das Wort [[Zoo]] für Tiere.
Heute weiß man:
<br/>Es gibt an-steckende Krankheiten.
<br/>Man kann sich zum Beispiel an-husten.
<br/>Man kann auch in die [[Hand]] husten und dann jemandem die Hand reichen.
<br/>So wird der andere auch krank.


Heute spricht man auch im übertragenen Sinn von Seuchen. Wir sprechen etwa von verseuchtem [[Trinkwasser]]. Wir meinen damit, dass es darin zu viele [[Krankheit]]s-Erreger gibt. Aber das Trinkwasser allein ist noch keine Seuche. Wir sagen zum Beispiel auch: „Der Gebrauch von [[Smartphone]]s hat sich verbreitet wie eine Seuche“. Auch das hat nichts mit einer Seuche an sich zu tun. Die [[Geschwindigkeit]] der Verbreitung ist nur ähnlich.
Es gibt auch Krank-heiten, die gehen von einem [[Tier]] auf den Menschen.
<br/>Flöhe sind solche Tiere.
<br/>Wenn sie krank sind und einen beißen, kann man auch krank werden.


==Was ist das Besondere an einer Epidemie?==
Heute sagt man nicht mehr Seuche.
[[File:Woman in houshold Quarantine.jpg|mini|Diese [[Frau]] muss mit ihrer [[Familie]] zu Hause bleiben, weil sie an [[Ebola]] erkrankt ist. So kann sie niemanden anstecken. Sie ist also in Quarantäne. Die gelben Schnüre sind dabei ein [[Symbol]], also ein Zeichen. Sie ist nicht wirklich in einem [[Gefängnis]]. Man hofft aber, dass sie sich an die Regeln hält.]]
<br/>Heute sagt man: Epidemie.
Zwei Dinge sind bei einer Epidemie besonders wichtig: Erstens ist es der Krankheits-Erreger. Dies sind meistens [[Bakterien]] oder [[Viren]], selten sind es [[Pilze]]. Sie können sich schnell vermehren. Die Abwehrkräfte eines erkrankten Menschen müssen sich aber zuerst auf den neuen Angriff einstellen. Wenn sie das schaffen, überlebt der Mensch. In den meisten Fällen ist er dann gegen diese Krankheit immun. Das heißt, er bekommt sie nicht mehr. Ebenfalls immun wird man durch eine [[Impfung]]. Bei neuen Krankheiten muss eine solche jedoch erst entwickelt werden. Andere [[Medikament]]e lindern die [[Schmerz]]en oder drücken das [[Fieber]] herunter. Sie machen aber nicht immun. Sie machen nur die Krankheit erträglicher.
<br/>Wenn sie um die ganze Welt geht, ist es eine Pandemie.
<br/>Besonders schlimm ist heute die Corona-Pandemie.


Zweitens ist die Übertragung wichtig. Wir wissen heute, dass man Viren und viele Bakterien durch Tröpfchen überträgt. Das geschieht durch Husten, Niesen oder mit den [[Hand|Händen]]. Die Erreger können aber auch direkt in einen anderen [[Körper]] gelangen, zum Beispiel mit einer unsauberen Spritze oder mit unsauberen Instrumenten bei einer [[Operation]]. Gewisse Krankheiten können auch von [[Tiere]]n auf Menschen übertragen werden. [[Ratte]]n zum Beispiel übertragen die Erreger durch ihre Bisse. Die Übertragung nennt man in der Fachsprache „Infektion“. Man sagt auch: „Der Mensch hat sich infiziert.
Gegen Seuchen wirkt Sauber-keit.
<br/>Man soll sich also gut die Hände waschen.
<br/>Man soll sich auch nicht an-husten.
<br/>Oder man soll einen [[Mund]]-Schutz tragen.
<br/>Der soll auch die [[Nase]] bedecken.


Es gibt Seuchen, bei denen jeder kranke Mensch ungefähr gleich viele andere Menschen ansteckt. Manchmal ist dies aber sehr unterschiedlich. Während einige Kranke gar niemanden anstecken, verbreiten andere die Krankheit sehr schnell. Solche Menschen nennt man „Superverbreiter“. Oft braucht man dafür den [[Englische Sprache|Englischen]] Ausdruck „Superspreader“, sprich: Super-s-präder. Allerdings kann ein solcher im Freien weniger ausrichten als zum Beispiel in einer [[Diskothek]]. Dort stehen oder [[tanz]]en die Leute dicht an dicht und sprechen wegen der [[Musik]] sehr laut miteinander. Man bezeichnet solche Anlässe deshalb als Superverbreitungs-Ereignisse, oder auf Englisch Superspreading Events. Weshalb die einen Menschen Superverbreiter sind und andere nicht, hat die Wissenschaft noch nicht herausgefunden.
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Bei einer Epidemie ist auch wichtig, wie lange sie anhält und wie weit herum sie sich ausbreitet. Von einer Epidemie spricht man nur, wenn es diese während einer bestimmten Zeit und in einem bestimmten Gebiet gibt. Ist zwar die Zeit begrenzt, das Gebiet jedoch nicht, spricht man von einer Pandemie. Von einer Endemie spricht man, wenn das Gebiet begrenzt ist, die Epidemie aber kaum mehr aufhört. Die Abgrenzung zwischen diesen drei Arten ist schwierig zu treffen. Die [[Weltgesundheitsorganisation]] legt jeweils fest, was genau gilt.
 
Unser modernes [[Leben]] begünstigt Pandemien. Im [[Flugzeug]] kann ein Mensch eine Krankheit in einem [[Tag und Nacht|Tag]] auf einen anderen [[Kontinent]] bringen. So wird aus einer Epidemie schnell mal eine Pandemie. Diese Möglichkeit gab es früher nicht.
 
==Was kann man gegen Epidemien unternehmen?==
[[File:Washing_hands_with_soap_(4).jpg|mini|Hände-Waschen mit Seife ist ein gutes Mittel gegen die Verbreitung von [[Krankheit]]en. ]]
Am wichtigsten ist die Sauberkeit, die [[Hygiene]]. Dazu gehört, dass man sich regelmäßig die [[Hand|Hände]] wäscht. Das gilt für alle Menschen, besonders aber für diejenigen, die mit verschiedenen oder sogar kranken Menschen arbeiten. Man soll auch verhindern, dass beim Husten oder Niesen kleine Tröpfchen auf andere Menschen gelangen. Man sollte deshalb nicht in die Hand, sondern in die Ellenbeuge husten oder niesen. Auch hier ist regelmäßiges Hände-Waschen wichtig.
 
Sauber halten soll man aber auch die [[Haus|Häuser]] und die [[Straße]]n. Sobald Essensreste herumliegen, verbreiten sich dort Ratten oder [[Rotfuchs|Füchse]]. Beide können Krankheiten unter sich und auch an Menschen weitergeben. Bei den Tieren muss man auf eine gute Hygiene in den Ställen achten. Die [[Natur]] hat es nicht vorgesehen, dass hunderte von [[Schweine]]n oder tausende von [[Huhn|Hühnern]] so nahe beieinander leben. Auch muss das Futter absolut sauber und frei von Bakterien sein. Das Futter ist nämlich ein häufiger Infektionsweg.
 
Bei einer [[Operation]] tragen die [[Arzt|Ärzte]] und auch das übrige Personal neue Handschuhe aus [[Gummi]], die werfen sie nachher weg. Auch die [[Kleidung|Kleider]] sind besonders sauber und werden nach jedem Patienten speziell gewaschen. Die Räume und Operationstische werden mit einem besonderen Mittel gereinigt, also desinfiziert.
 
Gegen viele Krankheiten kann man sich [[Impfung|impfen]] lassen. Die Pocken zum Beispiel waren früher eine sehr gefürchtete Viren-Krankheit, an der sehr viele Menschen starben. Durch die [[Impfung]] konnte man sie vermutlich [[Aussterben|ausrotten]]. Der letzte Fall war vor über vierzig [[Jahr]]en im Land [[Somalia]] in [[Afrika]] aufgetreten.
 
Krankheiten durch Bakterien kann man heute mit einem passenden [[Antibiotikum]] behandeln. Ein gutes Beispiel ist die [[Pest]]. Die gibt es inzwischen in [[Europa]] nicht mehr. Falls doch einmal ein Arzt eine Pest-Erkrankung feststellt, muss er diese dem [[Staat]] melden.
 
Man versucht auch festzustellen, mit wem ein kranker Mensch in der letzten Zeit Kontakt hatte. Es geht also um die Rückverfolgung der Infektionsketten. Meist braucht man dafür den englischen Ausdruck „Contact Tracing“, sprich: Kontäkt-Trejssing. Man fragt also einen Erkrankten, mit wem er in der letzten [[Zeit]] zusammen war. Der [[Staat]] oder die Gesundheitsbehörde ruft dann diese Personen an und schickt sie in Quarantäne. Viele Staaten entwickelten während der Corona-Pandemie eine [[App]] für das [[Smartphone]]. Die stellt die Kontakte mit Erkrankten fest und warnt einen per [[Handy|SMS]].
 
Manchmal muss man einen erkrankten Menschen von den anderen Menschen trennen, damit er niemanden anstecken kann. Der Kranke lebt dann allein in einem Raum. Das nennt man Quarantäne, Isolierung oder Isolation. So kann man abwarten, bis die Krankheit vorbei ist. Wenn er gepflegt werden muss, müssen diese Leute einen besonderen Schutzanzug tragen.
 
==Welches waren die größten Seuchen überhaupt?==
[[File:1918 flu in Oakland.jpg|mini|Während der [[Spanische Grippe|Spanischen Grippe]] wurde dieser Saal mit Betten für Erkrankte belegt.]]
Von vielen Seuchen in der Geschichte der Menschheit weiß man heute nichts mehr. Man hat aber zum Beispiel in Gräbern aus der [[Steinzeit]] Leichen gefunden, die an der Pest gestorben sind. Ferner kennt man Berichte über Seuchen schon aus dem [[Altertum]]. Man kann heute aber nicht sagen, welcher Erreger für die Seuche gesorgt hat.
 
So gab es etwa 400 [[Jahr]]e [[Zeitrechnung|vor Christus]] eine Seuche in der [[Griechenland|griechischen]] [[Stadt|Hauptstadt]] [[Athen]]. Jeder vierte oder sogar jeder dritte [[Einwohner]] der Stadt starb. Etwa 170 Jahre vor Christus wütete im [[Römisches Reich|Römischen Reich]] eine Seuche, die gegen zehn [[Million]]en Menschen das Leben kostete. Es war eine Art der [[Pest]] oder der Cholera. Ähnliche Seuchen gab es immer wieder.
 
Die schlimmste Seuche im europäischen [[Mittelalter]] war der „Schwarze Tod“. Das war ebenfalls eine Art der Pest. Sie dauerte im 14. [[Jahrhundert]] etwa sieben Jahren lang. Sie nahm etwa 25 Millionen Menschen das Leben, in Europa, aber auch in Asien und Afrika.
 
Um das Jahr 1520 wüteten die Pocken in [[Mexiko]]. Dabei starben zwischen fünf und acht Millionen [[Indianer]], weit mehr als in allen [[Krieg]]en. Die Pocken hatten die europäischen [[Entdecker]] mitgebracht und damit die Indianer angesteckt. Ganz ähnlich war es im Jahr 1780 in [[Australien]].
 
Am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s kam die [[Spanische Grippe]] über Europa. Gegen 50 Millionen Menschen starben daran, vor allem junge. Seit dem Jahr 1980 breitet sich die Krankheit [[HIV]] auf der ganzen Welt aus. Sie forderte bisher 36 Millionen Todesopfer. In [[Deutschland]] waren es gegen 30.000 Tote. Dank besserer Vorbeugung und Medikamenten war es hier nicht ganz so schlimm.
 
Ab dem Jahr 2002 gab es die SARS-Pandemie in [[China]].  Bald darauf verbreitete sich weltweit die „Schweinegrippe“. In Westafrika gibt es das Ebolafieber, eine Endemie. Seit dem Dezember 2019 verbreitet sich das [[Coronavirus]] von China aus. Die Krankheit wurde zur Pandemie erklärt und gilt als besonders schlimm. Sie wurde durch ein ähnliches Virus ausgelöst wie die SARS-Pandemie.
 
{{Artikel}}
[[Kategorie:Körper und Gesundheit]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Version vom 14. September 2020, 17:23 Uhr

Hier gibt es tote Menschen.
Sie sind an einer Seuche gestorben.

Bei einer Seuche sterben viele Menschen oder Tiere zur selben Zeit.
Sie haben alle dieselbe Krankheit.
Von Seuchen sprach man früher.
Die Menschen meinten, Gott wolle sie strafen.

Heute weiß man:
Es gibt an-steckende Krankheiten.
Man kann sich zum Beispiel an-husten.
Man kann auch in die Hand husten und dann jemandem die Hand reichen.
So wird der andere auch krank.

Es gibt auch Krank-heiten, die gehen von einem Tier auf den Menschen.
Flöhe sind solche Tiere.
Wenn sie krank sind und einen beißen, kann man auch krank werden.

Heute sagt man nicht mehr Seuche.
Heute sagt man: Epidemie.
Wenn sie um die ganze Welt geht, ist es eine Pandemie.
Besonders schlimm ist heute die Corona-Pandemie.

Gegen Seuchen wirkt Sauber-keit.
Man soll sich also gut die Hände waschen.
Man soll sich auch nicht an-husten.
Oder man soll einen Mund-Schutz tragen.
Der soll auch die Nase bedecken.



Der Text zu „Seuche“ ist noch ein Entwurf. Er entsteht also gerade noch.