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Ständeordnung: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Cleric-Knight-Workman.jpg|mini|Ein [[Mann]] der [[Katholische Kirche|Kirche]], ein [[Ritter]] und einer aus dem Dritten Stand. Dieses kleine [[Gemälde]] stammt aus einem [[Buch]] aus dem 13. [[Jahrhundert]].]]
[[File:Cleric-Knight-Workman.jpg|mini|Ein [[Mann]] der [[Katholische Kirche|Kirche]], ein [[Ritter]] und einer aus dem Dritten Stand. <br/>Dieses kleine [[Gemälde]] stammt aus einem [[Buch]] aus dem 13. [[Jahrhundert]].]]
Die Ständeordnung legte fest, zu welcher Gruppe von Menschen ein Einzelner gehörte. Die Ständeordnung legte also fest, wie die [[Gesellschaft]] aufgebaut war. Diese Ordnung gab es vom [[Mittelalter]] bis weit in die [[Neuzeit]] hinein.


In vielen Gebieten gab es drei Stände. Der erste Stand war der Klerus, also die Leute der [[Kirche]]. Der [[Adel]] mit dem [[König]] an der Spitze bildete den zweiten Stand. Die freien [[Bauer]]n und die freien [[Bürger]] einer [[Stadt]] bildeten den dritten Stand. Noch unter dem dritten Stand, waren die unfreien Menschen, die man „Hörige“ nannte.
Die Stände-Ordnung legte fest, zu welcher Gruppe von Menschen ein Einzelner gehörte.
<br/>Die Ständeordnung legte also fest, wie die [[Gesellschaft]] aufgebaut war.
<br/>Diese Ordnung gab es vom [[Mittelalter|Mitte-Alter]] bis weit in die [[Neuzeit]] hinein.


Vorbild für die Ständeordnung war die Gliederung der [[Gesellschaft]] im [[Römisches Reich|Römischen Reich]]. In den verschiedenen Ländern und in den verschiedenen Zeiten konnte die Ständeordnung recht unterschiedlich sein. Dies hatte auch damit zu tun, dass jedes Land seine eigenen [[Gesetz]]e machte.
In vielen Gebieten gab es drei Stände:
<br/>Der erste Stand war der Klerus, also die Leute der [[Kirche]].
<br/>Der [[Adel]] mit dem [[König]] an der Spitze bildete den zweiten Stand.
<br/>Die freien [[Bauer]]n und die freien Bürger einer [[Stadt]] bildeten den dritten Stand.
<br/>Noch unter dem dritten Stand waren die unfreien Menschen, die man „Hörige“ nannte.
<br/>Sie durften nichts selber entscheiden.
<br/>Für alles mussten sie ihren Herrn fragen.
<br/>So ähnlich war es im [[Römisches Reich|Römischen Reich]].


Welchem Stand ein Mensch angehörte, richtete sich nach seinen [[Vorfahren]]. Der Stand wurde nämlich vererbt, man bekam ihn also bei der [[Geburt]]. Dies galt für den Adel, die freien Bürger und die Hörigen. Den Stand zu wechseln war sehr schwierig. Es gelang allenfalls durch besondere Verdienste, durch die ein Mensch in den Adelsstand erhoben werden konnte. Auch konnten Menschen aller Stände einem [[Kloster]] beitreten und sich so auf die Seite der Kirche schlagen. Zum wirklich einflussreichen [[Bischof]] schafften es aber nur sehr wenige. Denn auch in der Kirche gab es eine klare Struktur mit „oben und unten“.
Welchem Stand ein Mensch angehörte, konnte man nicht selbst bestimmen.
<br/>Jeder war im selben Stand wie seine [[Familie|Eltern]].
<br/>Den Stand zu wechseln war sehr schwierig.
<br/>Es gelang allenfalls durch besondere Verdienste, durch die ein Mensch in den Adels-Stand erhoben werden konnte.
<br/>Auch konnten Menschen aller Stände einem [[Kloster]] beitreten und sich so auf die Seite der Kirche schlagen.
<br/>Zum wirklich einfluss-reichen [[Bischof]] schafften es aber nur sehr wenige.
<br/>Denn auch in der Kirche gab es eine klare Struktur mit „oben und unten“.


Die [[Bauernkriege]] waren ein vergeblicher Versuch in [[Deutschland]], die Ständeordnung abzuschaffen. In [[Frankreich]] war die Ständeordnung besonders ausgeprägt. Sie wurde durch eine [[Revolution]] aufgelöst, nämlich die [[Französische Revolution]]. Die Menschen wollten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Die Ständeordnung war jedoch so ziemlich das Gegenteil von Gleichheit.
Die [[Bauernkriege|Bauern-Kriege]] waren ein Versuch in [[Deutschland]], die Ständeordnung abzuschaffen.
<br/>Er gelang aber nicht.
<br/>In [[Frankreich]] war die Ständeordnung besonders stark.
<br/>Sie wurde durch eine [[Revolution]] aufgelöst, nämlich die [[Französische Revolution]].
<br/>Die Menschen wollten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
<br/>Die Ständeordnung war jedoch so ziemlich das Gegenteil von Gleichheit.


Wenig später eroberte [[Napoleon Bonaparte]] große Teile [[Europa]]s mit seiner [[Armee]]. Nachdem er besiegt war, wurde am [[Wiener Kongress]] in den Jahren 1814 und 1815 Europa neu geordnet. Dies bedeutete auch zum großen Teil das Ende der Ständeordnung.
Wenig später eroberte [[Napoleon Bonaparte]] große Teile [[Europa]]s mit seiner [[Armee]].
<br/>Nachdem er besiegt war, wurde am [[Wiener Kongress]] in den Jahren 1814 und 1815 [[Europa]] neu geordnet.
<br/>Dies bedeutete auch zum großen Teil das Ende der Ständeordnung.


Zur Zeit der Ständeordnung gab es auch eine besondere [[Wirtschaft]]s-Ordnung. Man nannte sie den [[Feudalismus]]. Das war eine bestimmte Art, wie der Besitz verteilt war und wie man damit umging.
Zur Zeit der Ständeordnung gab es auch eine besondere [[Wirtschaft]]s-Ordnung.
<br/>Man nannte sie den Feudalismus.
<br/>Das war eine bestimmte Art, wie der Besitz verteilt war und wie man damit umging.


==Welches ist der höchste Stand?==
{{Entwurf}}
[[File:Josef Kehren Kroenung Karl der Grosse.jpg|mini|[[Papst]] Leo der Dritte krönt [[Karl der Große|Karl den Großen]] zum [[Kaiser]].]]
 
Dass die Kirche der Erste Stand war und nicht der Adel, mutet auf den ersten Blick seltsam an, ist aber erklärbar. Der [[Papst]] war als Vertreter [[Dreifaltigkeit|Gottes]] auf der [[Erde]] anerkannt. Er war also so ähnlich wie „Gott auf der Erde“. Er wurde von bestimmten Bischöfen gewählt. Dies geschah in [[Rom]]. Die Kirche machte das alles für sich allein, unabhängig vom Adel. Der Adel musste den Papst anerkennen. Meistens war es auch so.
 
Zudem hing es von der Kirche ab, ob man das Leben nach dem [[Tod]] im [[Himmel]] oder in der [[Hölle]] verbrachte. Und da die [[Ewigkeit]] eben ewig dauerte und somit viel länger als das Leben auf dieser Welt, war dies für die Menschen der damaligen Zeit sehr wichtig.
 
Im schlimmsten Fall konnte die Kirche einen Menschen aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, also exkommunizieren. Wer das erleben musste, dem blieb nur noch die Aussicht auf die Hölle. Aber schon sein Leben auf dieser Welt war ruiniert, weil er von der ganzen [[Gesellschaft]] ausgeschlossen wurde, kaum mehr [[Freund]] fand und kein normales Leben mehr führen konnte.
 
[[File:Ständeordnung-vereinfacht.jpg|mini|Die [[Kirche]] bildet zwar den ersten Stand, der [[König]] stand trotzdem über allem.]]
Beim [[König]] war es umgekehrt als beim [[Papst]]. Damit er als rechtmäßiger Herrscher anerkannt wurde, brauchte er den Segen des Papstes oder zumindest eines Bischofs. Viele Könige wurden in ihrer Heimat durch einen Erzbischof aus ihrer Nähe gekrönt. [[Karl der Große]] reiste sogar nach Rom, um sich dort vom Papst krönen zu lassen. Dies spricht dafür, dass die Kirche über dem Adel stand.
 
Andererseits stand der König eben doch über allem. Ihm gehorchte die [[Armee]]. Die Kirchengüter durfte er zwar nicht antasten, konnte es aber im Notfall trotzdem tun. Und falls er von der Kirche zum König gekrönt worden war, war er eben auch so etwas wie „Gott auf der Erde“.
 
Die Sache war also nicht so einfach, hielt sich aber während Jahrhunderten im Gleichgewicht. Ins Wanken kam dieses System unter anderem durch die [[Reformation]]. Ihrem [[Denken]] zufolge kam der Mensch durch die Gnade Gottes in den Himmel, unabhängig von der Kirche.
 
==Wie war es innerhalb der Stände?==
Auch innerhalb eines Standes gab es ein klares „Oben und Unten“. Es war vergleichbar mit einer [[Armee]], wie wir sie heute noch kennen. Dort sind die Stufen vom [[Soldat]]en bis zum General genau vorgegeben. So war es auch in der Kirche: Wer [[Mönch]] oder [[Nonne]] wurde, war zuunterst. Wer [[Priester]] werden wollte, musste [[Theologie]] [[Studium|studieren]]. Er konnte dann zum Beispiel das [[Abendmahl]] leiten und andere Sakramente spenden. Dadurch stand er über den Nonnen und Mönchen. Es gab aber auch Leute aus dem Adel, oft [[Frau]]en, die viel [[Geld]] in ein Kloster mitbrachten. Dadurch wurden sie gleich zur Vorsteherin, also zur Äbtissin, eines Klosters.
 
Auch der Adel war kein einheitliches Gebilde. Der Kaiser oder König war im Staat so etwas wie der Papst in der Kirche oder der General in der Armee. Zum Hochadel gehörten, von oben nach unten gesehen, Herzöge, Fürsten und [[Graf]]en. Freiherren und ein Teil der Ritter gehörten zum niedrigeren Adel. Auch hier gibt es aber auch große Unterschiede zwischen den Ländern, vor allem in den [[Name]]n.
 
Auch im Dritten Stand waren nicht alle gleich. Die [[Handwerk]]er in den Städten zum Beispiel bildeten Gilden und [[Zunft|Zünfte]]. Die Reihenfolge reichte vom Lehrling über den Gesellen und den Handwerks-Meister bis zum Zunftmeister. Auch unter den freien Bauern und unter vielen anderen Gruppen gab es Männer mit mehr oder weniger Einfluss.
 
Es gab aber noch einen weiteren wichtigen Unterschied: Die Frauen mussten sich den Männern überall unterordnen. Der Mann war der Chef der [[Familie]]. Ledige Frauen mussten sich zeitlebens nach ihrem Vater richten. Starb dieser, trat ein Bruder an dessen Stelle. Heute gibt es das nur noch in bestimmten Fällen, wenn zum Beispiel jemand nicht selbst für sich sorgen kann. Früher galt dies für alle Frauen. Ihr „Chef“ war der Vormund, früher wurde er sogar „Vogt“ genannt. Gründe für diese Regelung fanden die Männer in der [[Bibel]], sowohl im [[Altes Testament|Alten Testament]] als auch in den [[Brief]]en des [[Apostel]]s [[Paulus]].
 
==Wer konnte was besitzen?==
[[File:2004-Bremgarten.jpg|mini|Früher konnten ganze [[Stadt|Städtchen]] oder [[Dorf|Dörfer]] einem [[Adel]]igen gehören. Es gab aber auch privaten Besitz.]]
Grundsätzlich gehörte alles dem König, vor allem die Ländereien. Bei der Kirche war es etwas komplizierter. Es gab auch privaten Besitz, aber auch den konnte der Herrscher einziehen, wenn er unbedingt wollte. Durch ihr Handwerk zum Beispiel konnten viele Menschen [[Wohlstand|reich]] werden. Auch freien [[Bauer]]n konnte dies gelingen. Manchmal gelang es auch einem Hörigen, Geld anzusparen und sich damit freizukaufen. Er stieg dann in den Dritten Stand auf.
 
Der König konnte aber seine Ländereien unmöglich alle selbst verwalten. Deshalb lieh er sie Adeligen. Die bezahlten dafür einen Zins. Sie mussten aber dem König auch Dienste leisten. So mussten sie zum Beispiel selbst mit ihm in den Krieg ziehen und ihm Ritter und weitere Soldaten zur Verfügung stellen. Diese Organisation nannte man „Lehnswesen“.
 
Die Kirche und vor allem die Klöster besaßen manchmal viel Geld und ausgedehnte Ländereien. Die bekamen sie oft geschenkt oder sie wurden sogar verlangt, wenn reiche Leute ins Kloster eintreten wollten. Einmal der Kirche beigetreten, besaß der einzelne aber nichts mehr. Über Geld bestimmen konnte nur jeweils der oberste, also der Abt oder zum Beispiel der Bischof. Diesen Besitz durfte der Staat eigentlich nicht für sich beanspruchen. Manche Herrscher taten es trotzdem, vor allem beim Zerfall der Ständeordnung.
 
==Warum hielt sich die Ständeordnung so lange?==
Dafür gab es zwei wesentliche Gründe: Wer herrschte, wollte diese Herrschaft kaum abgeben. So drohte der Adel mit Waffengewalt, wenn sich jemand dieser Herrschaft widersetzen wollte oder seinen Zins nicht ablieferte. So wurde auch viel [[Blut]] vergossen. Dies betraf nicht nur einzelne, sondern ganze [[Volk|Völker]]. Das Wachstum der [[Eidgenossenschaft]] zum Beispiel war immer wieder mit Befreiungskriegen verbunden, die nicht immer erfolgreich verliefen.
 
Ein zweiter Grund lag im [[Glaube]]n der Menschen der damaligen Zeit. Die Bibel spricht an vielen Stellen davon, dass die Menschen Gott und auch den weltlichen Obrigkeiten gehorchen sollen. Die Kirche lehrte, dass andernfalls die [[Hölle]] drohte oder zumindest eine lange und schmerzhafte Zeit im [[Fegefeuer]]. Weil die meisten davor [[Angst]] hatten, taten sie eben, was von ihnen verlangt wurde.
 
==Wie endete die Ständeordnung?==
[[File:Troisordres.jpg|mini|Eine Zeichnung aus dem Jahr 1789. Der dritte Stand trägt den Klerus und den Adel. Das sollte nicht mehr so sein.]]
Die Ständeordnung war nicht ganz starr. Schon im späten Mittelalter gelang der Aufstieg immer mehr Leuten. In der Kirche war unter Umständen der Aufstieg bis zum Bischof möglich. Wer zum dritten Stand gehörte und ein Amt besonders gut ausführte, konnte zum freien Bürger einer Stadt werden. Aber auch der Abstieg war möglich. Wenn ein Adeliger für ein standesgemäßes Leben zu wenig Geld hatte, konnte er den Adelstitel verlieren und in den Dritten Stand zurückversetzt werden.
 
Es gab immer wieder große Ereignisse, die zur Gefahr für die Ständeordnung wurden. Eines davon war die Lehre des [[Martin Luther]]. Sie machte alle Menschen vor Gott gleich, aber nicht vor den anderen Menschen. Bei den ersten beiden Ständen änderte sich kaum etwas. Am ehesten veränderte sich etwas innerhalb des dritten Standes.
 
Im 18. Jahrhundert begannen viele Menschen anders zu [[denken]]. Es war die Zeit der [[Aufklärung]]. Gott wurde weniger wichtig, die [[Wissenschaft]] dafür umso wichtiger. Was [[Philosophie|Philosophen]] wie [[Immanuel Kant]] sagten, wurde für viele Menschen wichtiger als die Predigten der Kirche.
 
Ein großer Einschnitt war die [[Französische Revolution]]. Die Forderung nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit stieß die bisherige Ständeordnung um. Der Adel und die Kirche verloren viel Macht. Alle Menschen wurden fortan [[Bürger]] genannt. Es gab auch zum Beispiel [[Parlament]]e in die man sich wählen konnte.
 
Wenig später überrannte die Armee des Napoleon große Teile [[Europa]]s. Für die [[Eidgenossenschaft]], die damalige [[Schweiz]], bedeutete dies das Ende der ohnehin eher schwachen Ständeordnung. Für [[Deutschland]] und [[Österreich]] war vor allem der [[Wiener Kongress]] in den Jahren 1814 und 1815 wichtig. Der Adel verlor viel Einfluss, wurde dort aber erst nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] abgeschafft. In [[Großbritannien]] gibt es heute noch einen Adel. Im Oberhaus des Parlaments sitzen noch immer vor allem Angehörige von Adel und Klerus. Sie werden aber wie alle andere Menschen behandelt.
 
{{Artikel}}
[[Kategorie:Geschichte]]

Version vom 18. Januar 2024, 08:45 Uhr

Ein Mann der Kirche, ein Ritter und einer aus dem Dritten Stand.
Dieses kleine Gemälde stammt aus einem Buch aus dem 13. Jahrhundert.

Die Stände-Ordnung legte fest, zu welcher Gruppe von Menschen ein Einzelner gehörte.
Die Ständeordnung legte also fest, wie die Gesellschaft aufgebaut war.
Diese Ordnung gab es vom Mitte-Alter bis weit in die Neuzeit hinein.

In vielen Gebieten gab es drei Stände:
Der erste Stand war der Klerus, also die Leute der Kirche.
Der Adel mit dem König an der Spitze bildete den zweiten Stand.
Die freien Bauern und die freien Bürger einer Stadt bildeten den dritten Stand.
Noch unter dem dritten Stand waren die unfreien Menschen, die man „Hörige“ nannte.
Sie durften nichts selber entscheiden.
Für alles mussten sie ihren Herrn fragen.
So ähnlich war es im Römischen Reich.

Welchem Stand ein Mensch angehörte, konnte man nicht selbst bestimmen.
Jeder war im selben Stand wie seine Eltern.
Den Stand zu wechseln war sehr schwierig.
Es gelang allenfalls durch besondere Verdienste, durch die ein Mensch in den Adels-Stand erhoben werden konnte.
Auch konnten Menschen aller Stände einem Kloster beitreten und sich so auf die Seite der Kirche schlagen.
Zum wirklich einfluss-reichen Bischof schafften es aber nur sehr wenige.
Denn auch in der Kirche gab es eine klare Struktur mit „oben und unten“.

Die Bauern-Kriege waren ein Versuch in Deutschland, die Ständeordnung abzuschaffen.
Er gelang aber nicht.
In Frankreich war die Ständeordnung besonders stark.
Sie wurde durch eine Revolution aufgelöst, nämlich die Französische Revolution.
Die Menschen wollten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Die Ständeordnung war jedoch so ziemlich das Gegenteil von Gleichheit.

Wenig später eroberte Napoleon Bonaparte große Teile Europas mit seiner Armee.
Nachdem er besiegt war, wurde am Wiener Kongress in den Jahren 1814 und 1815 Europa neu geordnet.
Dies bedeutete auch zum großen Teil das Ende der Ständeordnung.

Zur Zeit der Ständeordnung gab es auch eine besondere Wirtschafts-Ordnung.
Man nannte sie den Feudalismus.
Das war eine bestimmte Art, wie der Besitz verteilt war und wie man damit umging.



Der Text zu „Ständeordnung“ ist noch ein Entwurf. Er entsteht also gerade noch.