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Karneval

Aus MiniKlexikon - das Kinderlexikon für Leseanfänger
Verkleiden gehört zum Karneval dazu, auch für das Kölner Dreigestirn, einer Art "Regierung" des Karnevals.
Diese Kinder in Spanien zeigen stolz ihre Kostüme.

Als Karneval bezeichnet man das Fest und die Bräuche, mit denen viele Leute im Februar oder März die Zeit vor dem Fasten feiern. In vielen Ländern Europas wird Karneval gefeiert, doch auch auf anderen Kontinenten gibt es Karnevalsbräuche. Karneval richtet sich nicht nach einem festen Datum, sondern nach Ostern und somit nach dem Frühlingsvollmond. Manchmal kann Karneval schon Ende Januar beginnen, manchmal auch erst Anfang März.

Karneval beginnt eigentlich am 11. November um elf Uhr elf des Jahres davor. Er dauert dann an bis zum Karnevalsfest. In dieser Zeit halten zum Beispiel die Karnevalsvereine ihre Sitzungen und üben Musikstücke ein. Diese Zeit nennt man manchmal auch die fünfte Jahreszeit.

Das Karnevalsfest dauert jedes Jahr fünf (oder sechs) Tage. Es beginnt an einem Donnerstag, der Weiberfastnacht genannt wird. Man feiert an allen weiteren Tagen, am Freitag, Samstag und Sonntag und am sogenannten Rosenmontag. Einige Leute feiern auch noch am Dienstag danach, und es gibt an diesem Tag auch noch einige Karnevalsumzüge.

Der Karneval endet am Aschermittwoch. Dann beginnt die Fastenzeit und die dauert sechs Wochen, immer bis Ostern. Das Christentum sieht diese Zeit als Vorbereitung auf das Osterfest. Und weil in der Fastenzeit so viele Verzichte bevorstehen, wird eben am Karneval vorher noch einmal richtig gefeiert.

Die Leute fühlen sich bei diesem Fest oft sehnsüchtig und auch etwas nachdenklich. Viele Lieder handeln von der Zeit und wie sie vergeht, aber auch davon, dass wir alle irgendwann sterben müssen. Daher soll man die Zeit, die noch bleibt, fröhlich sein.

Wie wird Karneval gefeiert?

Die wichtigste Besonderheit vom Karneval ist, dass die Leute sich verkleiden und in vielen verschiedenen, bunten Kostümen durch die Stadt laufen. Manche der Kostüme sind fertig gekauft, andere Leute basteln sich auch zuhause in mühevoller Arbeit einzigartige Kostüme zusammen. Beliebte Verkleidungen sind Pirat, Cowboy, Indianer, verschiedene Tiere, Engel und so weiter.

Man unterscheidet zwischen Straßenkarneval und Kneipenkarneval. Der Straßenkarneval besteht aus den Karnevalsumzügen; viele Schulen und Kindergärten haben ihren eigenen Zug und deshalb macht der Straßenkarneval besonders Kindern großen Spaß, aber auch die Erwachsenen treffen sich hier gerne und quatschen ein bisschen oder trinken auch mal einen Schnaps gegen die Kälte. Der Kneipenkarneval findet, wie der Name schon sagt, in Kneipen statt, besonders in den großen Städten. In den Kneipen läuft dann laute Karnevalsmusik und es wird immer viel Bier getrunken und bis spät in die Nacht getanzt. Der Kneipenkarneval ist für Erwachsene gedacht.

Ganz wichtig für Karneval sind die Umzüge, auch Karnevalszüge genannt. Die Züge bestehen oft aus verschiedenen Gruppen, die Vereine oder Schulklassen sein können. Jede Gruppe hat dann ihr eigenes Motto und die Mitglieder verkleiden sich gleich. Es gibt auch große Wägen, auf denen dann oft wichtige Leute aus den Karnevalsvereinen fahren. Die Leute, die sich den Zug angucken, rufen in Köln “Kamelle!”, damit die Zugleute ihnen verschiedenste Süßigkeiten, Blumensträuße oder andere kleine Sachen zuwerfen.

Ein typisches Essen für Karneval sind also schon einmal die ganzen Süßigkeiten, die auf den Zügen erbeutet werden. Außerdem sind Krapfen oder Berliner ein beliebtes Karnevalsgebäck. Getrunken wird vor allem viel Alkohol, meistens Bier oder Schnäpse. Natürlich gibt es aber auch viele Leute, die fröhlich Karneval feiern, ohne sich zu betrinken!

Die typische Karnevalsmusik ist deutsch und sehr fröhlich und lädt zum Tanzen ein. Es gibt sogar Bands, die nur Karnevalsmusik machen! Einige bekannte sind zum Beispiel BAP, Höhner, Bläck Fööss, Räuber, Brings, Kolibris und Kasalla.

Es gibt traditionelle Narrenrufe zu Karneval, die bekanntesten sind “Helau” (unter anderem in Düsseldorf und Mainz) und “Alaaf” (etwa in Köln). In Köln wird jedes Jahr das “Kölner Dreigestirn” in den Vereinen gwählt. Das besteht aus Prinz, Bauer und Jungfrau, meistens sind aber alle drei Männer.

Wenn der Karneval in der Nacht auf Aschermittwoch um Punkt Mitternacht endet, gibt es noch den Brauch, eine große Strohpuppe, die “Nubbel” genannt wird, zu verbrennen. Die Leute denken, dass sie damit ihre über Karneval begangenen Sünden loswerden.

Wo wird Karneval überall gefeiert?

Die wichtigsten deutschen Karnevalsstädte sind Köln, Mainz und Düsseldorf. In Mittel- und Süddeutschand und Österreich nennt man dieses Fest auch Fasching und im Rheinland Fastelovend. Doch auch außerhalb von Deutschland und Europa wird gerne Karneval gefeiert, zum Beispiel in Südamerika. Ganz bekannt ist der Karneval in Rio de Janeiro, Brasilien.