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Archäologie: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Nebra Scheibe.jpg|mini|[[Sonne]], [[Mond]] und [[Stern]]e auf der „Himmelsscheibe von Nebra“. Sie ist etwa 6000 Jahre alt und wurde in [[Sachsen-Anhalt]] gefunden. Mit dieser Scheibe aus Bronze und [[Gold]] haben [[Mensch]]en sich erklärt, was sie am Himmel sahen.]]
[[Datei:Nebra Scheibe.jpg|mini|[[Sonne]], [[Mond]] und [[Stern]]e auf der „[[Himmel]]s-Scheibe von Nebra“.  
Die Archäologie ist eine [[Wissenschaft]]. Wörtlich heißt das Wort „die Lehre von dem, was alt ist“. Auch die [[Geschichte|Geschichtswissenschaft]] beschäftigt sich mit „dem Alten“, aber mehr mit Geschriebenem. Die Archäologen hingegen arbeiten mit alten Gegenständen, wie [[Ruine]]n, Stücken aus [[Metall]], Töpfen und so weiter.
<br/>Diese Scheibe ist etwa 6000 [[Jahr]]e alt.
<br/>Sie besteht aus [[Bronze]] und [[Gold]].
<br/>Damit erklärten sich [[Mensch]]en früher den [[Himmel]].]]


Ein Archäologe oder eine Archäologin hat das Fach Archäologie an der [[Universität]] gelernt. Mit Archäologie haben auch [[Museum|Museen]] zu tun. Als Archäologe sucht man nach Orten, an denen früher Menschen gelebt haben. Man gräbt dort in der Erde und versucht zu erklären, was man gefunden hat.
Die Archäologie ist eine [[Wissenschaft]].
<br/>Die Archäologen arbeiten mit alten Gegen-ständen.
<br/>Dazu gehören zum Beispiel Gebäude und die Reste davon.
<br/>Sie untersuchen auch Fund-Stücke aus [[Metall]] oder von Töpfen.


Viele Archäologen forschen über Völker und [[Kultur|Kulturen]], die besonders alt sind: aus der Vorgeschichte, aus dem [[Altertum]] und dem [[Mittelalter]]. Aber auch die neuere [[Geschichte]] ist für Archäologen interessant, wie eine Fabrik aus dem 19. Jahrhundert oder eine Festung aus dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]].
Ein Archäologe hat das Fach Archäologie an der [[Universität]] gelernt.
<br/>Eine [[Frau]] ist eine Archäologin.
<br/>Sie suchen an Orten, wo früher Menschen lebten.
<br/>Sie graben dort in der [[Erde (Boden)|Erde]].
<br/>Die Fundstücke stellt man in [[Museum|Museen]] aus.


== Was machen Archäologen? ==
Viele Archäologen forschen über Völker und [[Kultur]]en.
[[Datei:Grabung Parkhaus Opéra 2010-06-16 17-15-40.JPG|mini|Vor dem Bau eines Parkhauses, in [[Zürich]] in der [[Schweiz]]. An dieser Stelle haben Menschen in der Steinzeit gelebt.]]
<br/>Am liebsten haben sie besonders alte Dinge.
[[Datei:Château de Guédelon (août 2012).jpg|mini|Seit 1997 wird in Guédelon in [[Frankreich]] eine [[Burg]] nachgebaut. Man verwendet die Mittel, die im 13. Jahrhundert vorhanden waren.]]
<br/>Wichtig sind Fundstücke aus der [[Urgeschichte|Ur-Geschichte]], aus dem [[Altertum]] und aus dem [[Mittelalter|Mittel-Alter]].
Wer sich mit alten Dingen beschäftigt, kann das auf ganz unterschiedliche Weise tun. Viele denken bei Archäologen an Leute, die in der Erde graben und alte Gegenstände herausholen: [[Knochen]], Steine oder Glasscherben. Archäologen machen aber noch viel mehr. Zum Beispiel verbringen sie viel [[Zeit]] in einem Labor, wo sie die Gegenstände untersuchen. Oder sie erfahren in der [[Bücherei]] oder im [[Internet]] mehr über ihr Thema.
<br/>Aber auch die neuere [[Geschichte]] ist für Archäologen interessant.
<br/>Das kann eine alte [[Fabrik]] oder eine alte Festung aus einem [[Krieg]] sein.


Angenommen, in [[Deutschland]] haben Archäologen ein römisches Lager gefunden. Dort haben römische Soldaten vor etwa 2000 Jahren gelebt. Die Archäologen müssen dann Erde und Staub beseitigen, um an die Funde zu gelangen. Das müssen sie ganz besonders vorsichtig machen, damit nichts kaputt geht. Sie müssen genau aufschreiben, was sie wie wo gefunden haben. Konservieren bedeutet richtiges Aufbewahren der Fundstücke.
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Außerdem wollen die Archäologen genau verstehen, was sie eigentlich gefunden haben. Wenn sie ein langes Stück [[Metall]] gefunden haben, wollen sie wissen, woraus es gemacht ist. Wann wurde es gemacht? Was haben die [[Römer]] damit gemacht, war es ein Werkzeug oder sollte es nur gut aussehen? Wenn etwas darauf geschrieben steht, dann wollen die Archäologen es natürlich lesen können und verstehen, was damit gemeint war.
 
Noch recht neu ist die experimentelle Archäologie. Hier erforschen Wissenschaftler, wie die Menschen bestimmte Dinge hergestellt haben könnten, zum Beispiel einen Speer oder ein Boot, und zwar mit den Mitteln, die sie damals zur Verfügung hatten. Sie versuchen diese Dinge dann nachzubauen. Oder sie überlegen, wie die Menschen damals gelebt haben könnten. Sie machen Experimente und beobachten Menschen, die versuchen selber eine [[Zeit]]lang so zu leben, wie die früheren Menschen, zum Beispiel wie die Menschen in der [[Steinzeit]].
 
Archäologen müssen also vieles unterschiedliche wissen und können. Sie müssen gut messen und rechnen können, aber auch gut mit alten [[Sprache]]n umgehen. Andere Wissenschaftler helfen ihnen, unter anderem die Klassischen Philologen. Ein Philologe ist ein Kenner der alten Sprachen [[Griechische Sprache|Griechisch]] und [[Latein]]. Wenn auf dem römischen Stück Metall etwas geschrieben steht, kann eine Philologin es vielleicht verstehen.
 
== Woher wissen Archäologen, wo sie graben müssen?==
Graben macht sehr viel Mühe. Daher graben Archäologen oft, weil sie es müssen:
Wenn eine neue Straße oder ein Haus gebaut wird, dann muss man schnell nachschauen, ob es überhaupt etwas Interessantes dort in der Erde gibt.
 
[[Datei:Grezac.jpg|mini|Luftbild-Archäologie: Auf diesem Feld in [[Frankreich]] erkennt man viele dunkle Stellen. Die Archäologen vermuten, dass hier die Gallier einen Friedhof hatten.]]
Archäologen schauen sich eine Landschaft an und stellen sich fragen: Wenn hier Menschen früher gelebt haben, wo hätten sie ein [[Dorf]] gebaut? Eher in einem Tal und nicht auf einem Berg. Sie hätten [[Wasser]] von einem [[See]] oder [[Fluss]] gebraucht. Ein Sumpf wäre eine schlechte Stelle gewesen.
 
Besonders hilfreich sind Luftbilder, also [[Fotografie|Fotos]] der Landschaft, die man aus einem [[Flugzeug]] heraus aufgenommen hat. Wenn unter der Erde [[Ruine]]n von einem Haus liegen, dann wachsen die [[Pflanze]]n darüber schlechter oder weniger hoch. Vom [[Flugzeug]] aus sieht man dunkle Linien oder Flecken.
 
Oft entschließen Archäologen sich aber, überhaupt nicht zu graben: Was jahrhundertelang in der Erde geschlummert hat, kann dort auch weiterhin bleiben. Da ist es besser bewahrt, als wenn man es ausgraben würde. [[Luft]], Licht und [[Wind]] würden die [[Ruine]]n wahrscheinlich bald beschädigen.
 
== Welche Fehler machen Archäologen? ==
[[Datei:Sophia schliemann.gif|mini|Sophia, die Frau von Heinrich Schliemann, mit dem „Goldschatz des Priamos“. In der Troja-Geschichte war Priamos ein reicher [[König]]. Ob es ihn wirklich gegeben hat, weiß man nicht.]]
Archäologen haben an der Universität studiert, kennen sich sehr gut aus, und sie reden mit ihren Kollegen. Dennoch können sie, wie alle Menschen, Fehler machen. Manchmal vermuten sie etwas, was sich später falsch herausstellt.
 
Wer forschen will, braucht oft Geld und Unterstützung. Die Leute, die Geld geben, wollen Ergebnisse sehen. Darum neigen manche Archäologen dazu, ihre Fundstücke als ganz besonders wichtig und einzigartig darzustellen. Manchmal sieht ein Archäologe etwas, weil er es gerne so sehen möchte, weil er will, dass seine eigenen Vermutungen bestätigt werden.
 
So hat ein reicher Kaufmann, Heinrich Schliemann, sich auf die Suche nach [[Troja]] gemacht. Das war eine [[Stadt]], die in einer Geschichte des griechischen Dichters [[Homer]] vorkommt. Schliemann glaubte, dass es diese Stadt wirklich gab. Er folgte dem, was [[Homer]] beschrieben hat, und fand dort tatsächlich [[Ruine]]n. Heute weiß man: Das, was Schliemann für Troja gehalten hat, ist mindestens 1000 Jahre älter gewesen. Außerdem hat Schliemann beim Graben viel kaputt gemacht. Heutzutage ist man viel vorsichtiger.
 
== Was ist keine Archäologie? ==
[[Datei:Musica Salamanda 01.jpg|mini|Auf einem Mittelalter-Fest in Eggenburg, Österreich: Eine Gruppe spielt [[Musik]].]]
Es gibt viele Menschen, die sich für alte Dinge interessieren. Sie wollen auch mehr wissen, wie man früher gelebt hat. Darum gehen Leute zum Beispiel zu einem Mittelalter-Fest. Dort ziehen sie sich an, wie sie glauben, dass man im Mittelalter ausgesehen hat. Das schauen sich viele Besucher an, und oft lernen sie daraus auch über das Mittelalter.
 
Manchmal sind solche historischen Veranstaltungen gut gemacht. Was die Archäologie und Geschichtswissenschaft herausgefunden haben, wird dort gut erklärt. Oft aber geht es den Leuten aber nur um Unterhaltung und Spaß. Eine alte [[Burg]] hat vielleicht einen Keller, in dem man früher Essen aufbewahrt hat, einen Vorratskeller. Den Besuchern von heute wird aber erzählt, dass in dem Keller Gefangene gefoltert wurden. Warum sagt man das? Weil es sich einfach spannender anhört.
 
Schließlich gibt es Schatzsucher, die von sich aus nach alten Gegenständen im Boden suchen. Sie laufen mit Metalldetektoren durch die Gegend, das sind Geräte, die anzeigen, wenn Metall im Boden liegt. Manche dieser Schatzsucher sind ehrlich: Wenn sie etwas gefunden haben, dann melden sie das dem [[Staat]]. Dafür gibt es vielleicht eine kleine Belohnung. Andere Schatzsucher hingegen graben das Gefundene selbst aus und verkaufen es heimlich. Über solche „Raubgräber“ sind Archäologen sehr wütend.
 
== Was verdanken wir der Archäologie? ==
[[Datei:Sale bread MAN Napoli Inv9071 n01.jpg|mini|Hier wird Brot verkauft: Ein [[Gemälde]] von einer Hauswand aus [[Pompeji]]. Die römische Stadt wurde vor fast 2000 Jahren durch einen Vulkanausbruch zerstört. Schlimm für die Menschen, gut für die Archäologen: Unter der Asche und Lava des [[Vulkan]]s ist viel erhalten geblieben. [[Gemälde]] aus dem Altertum gibt es sonst fast gar nicht mehr.]]
Schon immer haben Menschen sich für Fundstücke interessiert. Eine Wissenschaft ist die Archäologie aber erst seit dem 18. Jahrhundert. Die Fundstücke wurden nicht nur gesammelt, sondern erforscht. Seitdem wissen wir über die Vergangenheit viel mehr, als man sonst nur aus alten Büchern erfahren hätte.
 
Im 19. Jahrhundert hat man zum Beispiel in der Gegend gegraben, wo früher Mesopotamien lag. Das ist im heutigen Staat [[Irak]]. Archäologen haben Stücke aus Ton gefunden, auf denen etwas geschrieben stand, Tontafeln. Schließlich konnte man die Schrift auch lesen. Manche der Geschichten dieser Tontafeln hörten sich sehr bekannt an: Ähnliches steht auch in der [[Bibel]] der [[Christentum|Christen]]. So hat man erfahren, dass die Bibel ihre Geschichten wohl nicht selbst erfunden hat, oder zumindest nicht alle.
 
Außerdem weiß man jetzt von [[Hochkultur]]en und Völkern, die uns eben keine Bibel hinterlassen haben, die aber nicht weniger wichtig waren. Vieles weiß die Archäologie aber immer noch nicht. Es ist zum Beispiel immer noch ein Rätsel, wie die [[Altes Ägypten|alten Ägypter]] die [[Pyramide|Pyramiden]] gebaut haben.
 
{{Mehr}}
[[Kategorie:Klexikon-Artikel]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Wissenschaft und Technik]]

Aktuelle Version vom 31. Oktober 2023, 09:07 Uhr

Sonne, Mond und Sterne auf der „Himmels-Scheibe von Nebra“.
Diese Scheibe ist etwa 6000 Jahre alt.
Sie besteht aus Bronze und Gold.
Damit erklärten sich Menschen früher den Himmel.

Die Archäologie ist eine Wissenschaft.
Die Archäologen arbeiten mit alten Gegen-ständen.
Dazu gehören zum Beispiel Gebäude und die Reste davon.
Sie untersuchen auch Fund-Stücke aus Metall oder von Töpfen.

Ein Archäologe hat das Fach Archäologie an der Universität gelernt.
Eine Frau ist eine Archäologin.
Sie suchen an Orten, wo früher Menschen lebten.
Sie graben dort in der Erde.
Die Fundstücke stellt man in Museen aus.

Viele Archäologen forschen über Völker und Kulturen.
Am liebsten haben sie besonders alte Dinge.
Wichtig sind Fundstücke aus der Ur-Geschichte, aus dem Altertum und aus dem Mittel-Alter.
Aber auch die neuere Geschichte ist für Archäologen interessant.
Das kann eine alte Fabrik oder eine alte Festung aus einem Krieg sein.



Mehr über „Archäologie“ findest du auch im Kinder-Lexikon Klexikon und bei der Such-Maschine Frag Finn.

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